Das orpheische Hechingen
Unter dem Fürstenpaar Friedrich Wilhelm Constantin und seiner Frau Eugenie erlebte Hechingen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen enormen kulturellen Aufschwung. Der Fürst förderte die musikalischen Künste und die Villa Eugenia wurde zum Zentrum des orpheischen Hechingens – nach Orpheus, dem mythischen Sänger Griechenlands.
Das Fürstenpaar komponierte selbst und Eugenie wirkte als Sängerin bei Aufführungen im Chor mit.
Die Hechinger Hofkapelle unter Leitung des Kapellmeisters Thomas Täglichsbeck genoss weit über die Grenzen des Fürstentums hinaus hohes Ansehen. Berühmte Musiker und Komponisten, u. a. Franz Liszt und Hector Berlioz, waren in Hechingen zu Gast.
Aber auch die verwandtschaftlichen Verbindungen von Eugenie sorgten für illustre Gäste aus dem europäischen Hochadel.
Nach dem Tod Eugeniens 1847 und verunsichert durch die Revolution von 1848 verließ Fürst Constantin Hechingen und zog sich auf die Güter seiner verstorbenen Mutter in Schlesien zurück. Die gesamte Hofkapelle nahm er mit. Damit endete die Ära des „Orpheischen Hechingens“.