Geschichte

Bereits 1318 wurde urkundlich ein geweihtes Gotteshaus erwähnt, das dem Patron des Bistums Chur, dem Heiligen Luzius, geweiht war. Im Jahre 1370 ist von einer Schwesternklause die Rede. Die Klausnerinnen lebten nach der dritten Regel der Franziskaner und wurden daher als Terziarinnen bezeichnet. Sie widmeten sich gemeinschaftlich der Armen- und Krankenpflege.

Seit mindestens 1328 diente die Kirche als Pfarrkirche für Hechingen. Mit der Weihe der Kirche „Unserer lieben Frau und St. Jakob“ in der Oberstadt 1488 gingen die Pfarreirechte der St. Luzen-Kirche faktisch auf diese über, die formelle Übertragung erfolgte 1536.

Danach wurde die Kirche jahrzehntelang vernachlässigt, bis Graf Eitel Friedrich I. – der erste Regent der Hechinger Hohenzollern-Linie – die testamentarische Verfügung seines Urgroßvaters Eitel Friedrich II. in die Tat umsetzte: 1586 gründete er ein Franziskanerkloster und veranlasste einen grundlegenden Umbau der Kirche. Das 1589 fertiggestellte heutige Bauwerk, das Grundriss und Teile der Außenmauern von der gotischen Vorgängerkirche übernahm, verkörpert im Innenraum den farbkräftigen Stil der Spätrenaissance.

Um 1700 wurde die Kirche dem geänderten Zeitgeschmack entsprechend barockisiert, der Raum einheitlich weiß gestrichen und die Altäre ersetzt. Im Zuge der Säkularisierung wurde das Franziskanerkloster 1808 aufgehoben.

Eine umfangreiche Restaurierung stellte 1971 bis 1975 die Farbfassung von 1589 wieder her.