Die Vorgängerbauten

Werfen Sie einen Blick in die Vergangenheit. Mindestens sechsmal wurde das Hechinger Rathaus im Laufe der Geschichte umgebaut oder ganz neu errichtet.

Schon 1461 wurde das Hechinger Rathaus erstmals erwähnt. Bei einem Umbau 1768 wurde die Rückfront durch Fachwerk ersetzt und mehr Nutzfläche geschaffen. Bei einem erneuten Umbau 1815 sollten Schulzimmer und ein weiteres Stockwerk gebaut werden. Die gesamte gotische Fassade - einschließlich des früher als „mächtig“ beschriebenen Rathausturms - wurde blank geschliffen. Das Fundament konnte ein weiteres Stockwerk nicht tragen, so dass die Bauarbeiten eingestellt werden mussten. Das optisch wie ein Neubau wirkende Rathaus verwendete die damals modernen Stilelemente des Klassizismus.

Umbau im Stil der Neorenaissance

Noch während der Gründerzeit erfolgte 1885/86 ein Umbau durch den hohenzollerischen Landeskonservator und königlichen Regierungs- und Baurat Wilhelm Friedrich Laur. Ein weiteres Stockwerk wurde aufgesetzt und eine steinerne Fassade im Stil der Neorenaissance mit Türmchen, Pilastern und Gesimsen wurde vorgebaut. 

Nüchternheit kehrt ein – Umbau von 1934

Während des NS-Regimes wurde das Rathaus 1934 durch Paul Schmitthenner „bereinigt“: die vorgebaute Fassade wurde mitsamt Türmchen wieder entfernt. Außerdem wurden Luftschutzkeller eingerichtet, durch die das Fundament stark beschädigt wurde. Diese Baumängel wurden allerdings erst in den Nachkriegsjahren entdeckt. Die Hechinger fanden den Umbau wohl wenig gelungen, spöttisch wurde das Gebäude als "Schafstall" tituliert.