Was ist eigentlich ein englischer Garten?

Der englische Landschaftsgarten, kurz englischer Garten genannt, ist ein Landschaftsgarten, dessen Form und Stil sich in England im 18. Jahrhundert entwickelte. Er entstand als bewusster Kontrast zum bisher dominierenden Barockgarten französischer Prägung mit seinen exakt strukturierten und strengen, geometrischen Formen durch bspw. beschnittene Hecken. Der englische Garten soll eine natürliche Landschaft wiederspiegeln, die trotz der angestrebten „Natürlichkeit“ eine Planung bis in kleinste Detail notwendig macht. Künstlich angelegte Sichtachsen führen den Blick durch kurvige, verträumte Pfade hin zu zierenden Kleinarchitekturen, die sich spielerisch in das natürliche Ensemble einfügen. Die Betonung des Horizonts und des freien Blickes in alle Himmelsrichtungen sowie kleine, verträumte Gewässer sind wesentliche Elemente.

In Deutschland war der Gartengestalter Hermann von Pückler-Muskau (1785 – 1871) die prägende Person für den englischen Gartenstil. Verschiedene Gärtner setzten sein Konzept in der sogenannten „Blütezeit“ des Fürstengartens von 1826 bis 1929 um. Pückler unterteilte seine Anlagen im Speziellen in den „pleasureground“ und den eigentlichen Park. Der letztere sollte „den Charakter der freyen Natur und der Landschaft haben, die Hand des Menschen also wenig darin sichtbar seyn“. Als „pleasureground“ bezeichnete er hingegen die engere Umgebung des Wohnhauses im Sinne einer ausgedehnten Wohnung – ein besonders fein gestalteter Gartenabschnitt mit starker räumlicher Gliederung, Ausschmückungen mit Pflanzen und Blumenbeeten, überraschende Blickbeziehungen sowie ein gut ausgebautes Wegenetz und Sitzgelegenheiten.

Das Prinzip des „pleasureground“ können Sie künftig mehr und mehr im Fürstengarten rund um die Villa Eugenia nachempfinden, weil er durch das Parkpflegekonzept wieder zum Vorschein kommt.