Die Brunnenszenen

Die Hechinger Stadtgeschichte wird in kurzen Texten und auf Reliefen auf der Brunnensäule erzählt. Stellen Sie sich mit Blickrichtung zum Rathaus vor den Brunnen und beginnen Sie Ihre Zeitreise beim Text ganz oben. Die zeitliche Abfolge der Texte und Reliefe führt in einer absteigenden Spirale gegen den Uhrzeigersinn um den Brunnen herum. Die folgenden Texte entsprechen denen auf dem Brunnen. 

Kelten, Römer und Alemannen

Kelten, Römer und Alemannen besiedeln das Gebiet von Hechingen. Ein Zeugnis dieser Zeit ist die Villa Rustica in Stein. (www.villa-rustica.de)


Alemannische Siedlung und Stadt der Zollerngrafen

786 wird Hechingen erstmals als "Hahhingum" erwähnt. Burg und Geschlecht der Zollern treten 1061 in die Geschichte ein. 1255 ist die Stadtgründung abgeschlossen.


Erbteilung und Bruderzwiste

Familienstreite und kriegerische Auseinandersetzungen schwächen die zollerische Herrschaft. 1402 Erbteilung zwischen den Grafen Öttinger und Eitelfriedrich I. Die erste Burg wird 1423 zerstört.


Graf Eitelfriedrich und die Renaissance

Graf Eitelfriedrich IV. (1576 - 1605) führt Hechingen zur glanzvollen Residenz der Grafschaft. Bau des großen Renaissance-Schlosses, sowie der Stadtbefestigung mit dem Unteren Turm. Stiftung des Klosters St. Luzen und Gründung des Pfründe-Hospitals.


Juden in der Stadt

Unter dem Schutz der Grafen kommen seit 1500 Juden nach Hechingen und werden lebendiger Teil der Gemeinde. Madame Kaulla geniesst als Hoffaktorin weithin hohe Anerkennung. Juden begründen die Industrialisierung im 19. Jahrhundert.

Mehr zur jüdischen Geschichte Hechingens erfahren sie auf den Seiten der Alten Synagoge


Das orpheische Hechingen

Immer wieder zeigt sich ein reiches, musikalisches Leben am Fürstenhof. Die Söhne di Lasso, Hector Berlioz, Franz Liszt und viele andere große Musiker konzertieren in Hechingen.

Übrigens: Die Villa Eugenia, Zentrum des sogenannten "orpheischen Hechingens", finden Sie 300 Meter entfernt im Fürstengarten.


Das letzte Fürstenpaar

Fürstin Eugenie erweist umfangreiche soziale Wohltaten. Das Geschlecht der Fürsten von Hohenzollern-Hechingen stirbt mit Friedrich Wilhelm Konstantin aus. Das Fürstentum kommt 1850 bis 1945 zu Preußen. Erbauung der dritten Burg unter König Friedrich Wilhelm IV.


Weltkriege und Verfolgung der Juden

195 und 785 gefallene und vermisste Bürger sind Opfer der beiden verheerenden Weltkriege. Unter der Nazi-Diktatur werden in Hechingen die jüdischen Mitbürger vertrieben und vernichtet.

1945 wird Hechingen von französischen Truppen besetzt. Die Stadt nimmt über 4000 Heimatvertriebene auf.


Hechingen in der Gegenwart

1972 verliert Hechingen den Kreissitz. Die Hohenzollerischen Lande hören auf zu existieren. Die Nachbargemeinden Bechtoldsweiler, Beuren, Boll, Schlatt, Sickingen, Stein, Stetten und Weilheim schließen sich mit Hechingen zur gemeinsamen Stadt zusammen. Sie gewinnt an wirtschaftlicher Dynamik, sozialer Stabilität und vielfältiger Kultur. Hechingen wird Europa-Stadt. Die neuen Burgen und Residenzen: Fort-Schritt, Infrastruktur.

Diesen Brunnen gestaltete der Bildhauer Prof. Klaus Ringwald in den Jahren 1994 - 1998.

Guss: Hans Mayr, München 1997.